Woodstock der Blasmusik 2018
Juni 2018
Mit großer Spannung und Vorfreude machten wir uns bereits am Mittwoch, den 27.06.18, in den Morgenstunden auf den Weg nach Ort im Innkreis (Österreich) zum Woodstock-Festival der Blasmusik.
Um keinesfalls etwas zu versäumen, hatte man sich im Vorfeld darauf verständigt, bereits einen Tag vor Festival-Beginn unsere Unterkunft in Bad Füssing zu beziehen. Dafür nahm unser „erster Tross“ mit sechs Musikern aufgeteilt auf zwei Autos den Umweg zu den Thomann-Verkaufsstätten in Kauf. Mit großem Interesse und Bewunderung konnten die ausgestellten Instrumente nicht nur bestaunt, sondern auch angespielt werden. Mit Handschuhen und Testmundstücken nahmen einige unserer Musiker diese Gelegenheit gerne wahr. Ursprünglich war ein Aufenthalt von 1 bis 2 Stunden geplant … Dass es schließlich ca. 5 Stunden wurden, konnte auch von den „Optimisten“ nicht geahnt werden.
Und so plötzlich, wie Weihnachten jedes Jahr vor der Tür steht, war es 15:50 Uhr! Es war die Zeit angebrochen, in der unsere Fußball-Nationalmannschaft gegen Südkorea antreten sollte. Um die geplante Ankunftszeit aber nicht noch weiter nach hinten zu verschieben, hat sich unsere Gruppe nun getrennt in Fußball-Fans und weniger interessierte Fußball-Anhänger. In einem der beiden Autos wurde die Fußballübertragung dann eben per Hotspot auf die Tablets übertragen. Im anderen Auto wurde das Spiel im Radio verfolgt.
Nach dem Spiel waren wir (aus nun sicherlich nachvollziehbaren Gründen) sehr froh, keine zusätzliche Rast dafür eingelegt zu haben …
In den Abendstunden, im Hotel angekommen, stand dann lediglich noch „Zimmer beziehen“ auf dem Programm. Das italienische Restaurant Abruzzo in der Innenstadt von Bad Füssing wurde zu unserem Stammlokal auserkoren.
Der Blick aus unserem Fenster am Donnerstagmorgen ließ unsere Befürchtungen leider wahr werden … Der Wetterbericht hatte recht! Die Wolken hingen sehr tief und es wollte einfach nicht aufhören zu regnen. Mal stärker, mal nur ein leichter Nieselregen. Aber die Wolkendecke riss nicht auf. Also machten wir uns erst etwas später in den Nachmittagsstunden auf den Weg zum Festivalgelände. In der Warteschlange vor dem Einlass trafen wir lustigerweise noch Thomas und Judith. Der Boden dort war aber so aufgeweicht, dass diejenigen, die auf geeignetes Schuhwerk verzichtet hatten, aufpassen mussten, nicht im Matsch zu versinken. Highlights des ersten Veranstaltungstages waren ohne Zweifel die Auftritte von Ernst Hutter mit seinen Egerländer Musikanten und Viera Blech, die den Abschluss des Musiktages bildeten. Dann haben wir noch kurz bei dem Parallelauftritt im Zelt vorbeigeschaut und uns in den frühen Morgenstunden wieder zurück auf den Weg zu unserer Unterkunft gemacht.
Am Freitagmorgen, noch recht müde nach einer kurzen Nacht, trafen sich die unsere Musiker am wieder reich gedeckten Frühstückstisch. In den Nachmittags-/Abendstunden sollten unsere Nachzügler eintreffen. Mit 10 bzw. 12 Teilnehmern war unsere Kapelle beim Woodstock-Festival der Blasmusik dann auch stattlich vertreten! Eine Glanzleistung erwartete uns beim heutigen Eintreffen auf dem Festgelände. Der Veranstalter hatte die komplette Matschschicht abgetragen und etliche Tonnen Holzschnitzel als zusätzlichen Bodenbelag eingebracht. Ein großes Lob dafür!!! Die Grundlage für drei weitere wunderschöne Tage war geschaffen. Die Sonne konnte sich immer mehr gegen die Wolken durchsetzen, so dass sich einige von uns ihrer mitgebrachten Sonnenmilch freiwillig (!) bedienten.
Höhepunkt des gesamten Festivals war wie in den Vorjahren das Gesamtspiel am Samstag. Wieder mehr als in allen bisherigen Jahren fanden sich 2018 ca. 15.000 Musiker vor der Bühne ein, um zusammen unter der Direktion von Ernst Hutter Musik zu machen. Die Zugabe „An Tagen wie diesen…“ (beauftragt durch den Sponsor HitRadio Ö3) fand nicht bei allen Musikern Zustimmung. Man hatte die Befürchtung, dass dieses Event den Charakter des ursprünglichen Festivals verlieren würde und so der Kommerz schleichend Einzug hält. Den Rest des Tages widmeten wir wieder überwiegend der Musik. Ein kurzer (und letzter) Regenschauer spaltete unsere Gruppe in den Nachtstunden auf. Einige nahmen diese Gelegenheit als „willkomen“ wahr, um dann den Rückweg in unser Hotel aufzunehmen.
Ein großes Lob in diesem Zusammenhang an unseren Achim, der sich im Vorfeld um unser einheitliches Auftreten kümmerte. Neben unseren schwarzen Polos wurden speziell für dieses Event neue schwarze T-Shirts angeschafft. Vorne das Logo der Kultuskapelle, auf dem Rücken die Aufschrift: Mir duun nix! Mir wollen BlosMusigg schbiiile. Den Pfälzern unter uns fällt natürlich sofort die Zweideutigkeit auf! Einigen Festival-Besuchern gefiel das offenbar so gut, dass wir mehrmals als Fotomotiv „missbraucht“ wurden 🙂 🙂
Strahlender Sonnenschein bescherte uns den letzten Tag des Festivals. Da viele Besucher bereits in den Morgenstunden abreisten (bei der Anfahrt zum Gelände kamen uns schon etliche Heimfahrer entgegen), konnte vor der Hauptbühne bestuhlt werden. Mit Musik im eher „volkstümlichen“ Charakter begeisterte der Veranstalter die Gäste und Besucher, die speziell an diesem Tag das Festival besuchten. Das absolute Highlight des Festivals im letzten Jahr war der Auftritt von Brassaranka im Zelt. Als „Belohnung“ setzte man diese Band als Schlusspunkt des gesamten Events auf die Main-Stage-Bühne.
Um dem Massenaufbruch zu entgehen, entschlossen wir uns, das Konzert bei diesem letzten Programmpunkt vorzeitig zu verlassen. Größtenteils freie Autobahnen erwarteten uns auf dem Rückweg. Bei einem kurzen Zwischenhalt haben wir noch eine kleine Stärkung zu uns genommen. Wir kamen dann müde aber überaus glücklich zuhause an.
Die Planung für das Woodstock der Blasmusik 2019 hat bereits begonnen.
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