19. Dezember 2017
Liebe Musiker, liebe Förderer und Freunde unserer Kultuskapelle!
Mit Einführung unserer neuen Homepage zu Beginn dieses Jahres steht mir nun ein attraktives Medium zur Verfügung, über das ich mich heute an Euch wenden kann. Und ich möchte es auch unbedingt nutzen, insbesondere um einmal mal etwas sehr wichtiges zu sagen, nämlich DANKESCHÖN. Vielen Dank Euch allen für die tatkräftige Unterstützung in diesem schwierigen Jahr, das wir sehr wohl als „Jahr der Veränderungen“ taufen könnten!
Ich erinnere in diesem Zusammenhang kurz an unseren Abschied vom Anwesen von Martin und Anita Mittenbühler beim „Musizieren unter dem Weihnachtsbaum“ am 4. Advent 2016. Lange Jahre (seit dem Dorfjubiläum im Jahr 2000) waren wir dort immer willkommen, aber irgendwann geht es eben nicht mehr, wir werden alle nicht jünger. Die Entscheidung war für uns nachvollziehbar und wir haben sie – wenn auch schweren Herzens – natürlich mit großem Verständnis angenommen.
Nachdem wir dann also zu Jahresbeginn ohne „Festplatz“ dastanden, mussten wir uns im Vorstand einer entscheidenden Frage stellen. Wollen bzw. können wir diese Veranstaltungen weiterhin in Mörlheim durchführen oder müssen wir sie – möglicherweise auch zum Teil – aufgeben? Die Antwort war einstimmig. Wir wollten unbedingt versuchen, die Tradition zu erhalten!
Die Suche nach einer neuen, festen Lokalität gestaltete sich dann allerdings nicht so einfach, wie zunächst gedacht. Des Öfteren erinnerten wir uns dabei an die Irrfahrten eines gewissen Odysseus oder auch an Marias und Josefs Suche nach einer Herberge. Die einen wollten uns nicht. Andere ließen uns einmalig notgedrungen hinein (mit dem Hinweis, dass wir ja nichts anfassen sollten/dürfen) oder woanders war es einfach zu teuer.
Offenbar hatten wir aber himmlischen Beistand, denn trotz aller Widrigkeiten konnten wir unser
- Fronleichnamsfest bei herrlichem Sonnenschein in Meyers Garten feiern,
- unser Erntedankfest bei nahezu sommerlichen Temperaturen im Pfarrgarten veranstalten
- das „Musizieren unter dem Weihnachtsbaum“ bei der katholischen Kirche abhalten, mit großer Unterstützung von Werner Heinrich (Mörlheimer Dorfladen).
Die neuen Veranstaltungsorte wurden von der Bevölkerung dankend und mit Freude angenommen. Ob es bei diesen, letztendlich aus der Not geborenen Lokalitäten bleiben wird, werden wir im nächsten Jahr sehen.
Damit aber nicht genug. Das „Jahr der Veränderungen“ enthält schließlich einen Plural….
Wir haben konsequent unsere „Verjüngungskur“ weiter fortgesetzt: Nachdem wir uns ja bereits ein neues Logo zugelegt und bei den meisten Auftritten unsere roten Vereins-Westchen gegen moderne schwarze Polo-Shirts ausgetauscht hatten, haben wir zu Beginn dieses Jahres – wie bereits erwähnt – eine neue Homepage veröffentlicht. Zudem haben wir das Layout der Einladungen und der Poster zu unseren Einladungen stark verändert.
Einfach war auch dieser Prozess nicht. Gerade in einer traditionellen kirchlichen Einrichtung wie der unseren sind Veränderungen schwierig, „weil es halt schon immer so war…“! Aber, um es mit einem Zitat von Jürgen Habermas zu untermauern: „Nur die Traditionen bleiben lebendig, die sich in veränderten Situationen selber ändern.“ Und unsere Traditionen sollen lebendig bleiben!
Für frischen Wind (und somit auch für Veränderungen) sorgt seit Beginn diesen Jahres ein „Orga-Team“, das uns bei der Organisation unserer Festivitäten zur Seite steht. Federführend sind in diesem Team zwei Damen, die nicht aus den Reihen der Musiker stammen und somit viele Punkte hinterfragen, „die bisher halt schon immer so waren“.
Eine weitere Veränderung ist der Versuch, das Produkt „Kultuskapelle“ über die Mörlheimer Ortsgrenzen hinaus bekannt zu machen. Hervorheben möchte ich in diesem Zusammenhang die Vertretung der Ortsgemeinde Mörlheim durch unsere Kapelle beim Festumzug der 1250-Jahrfeier des Stadtteils Godramstein.
Aber auch zwei Konzerte, die zusätzlich zu unserem „Mörlheimer Heimspiel“ in den Pfarrkirchen in Mörzheim und in Queichheim veranstaltet wurden, haben unseren Bekanntheitsgrad in der Region um Landau erhöht. Viel Zuspruch fand dabei die Liedauswahl unserer Dirigentin Karin Birkmeyer. Unter dem Motto „Blasmusik trifft Rock und Pop“ haben wir unser traditionelles Repertoire um moderne Stücke ergänzt. Denn dass Blasmusik definitiv kein angestaubtes Relikt alternder Musikanten ist, konnten einige Musiker aus unseren Reihen im Sommer bei einem Ausflug zum „Woodstock der Blasmusik“ nach Ort im Innkreis (Österreich) feststellen! Die (wenn auch hauptsächlich passive) Teilnahme stellte einen weiteren Höhepunkt im Vereinsleben der Kultuskapelle dar und wir sind uns einig, dass das nicht der letzte Besuch dieses Festivals gewesen sein soll. Die Planungen für 2018 sind bereits angelaufen!
Vielleicht sind all diese Veränderungen mit ein Grund dafür, dass sich neben vielen weiteren fördernden Mitgliedern, die sich im laufenden Jahr unserer Kapelle anschlossen, auch unsere aktive Seite positiv entwickelt. So befinden sich derzeit einige Kinder und Jugendliche in musikalischer Ausbildung (Tuba, Klarinette, Saxophon). Zudem konnten wir mit Elisabeth Kopp-Vogel (Euphonium), Nikola Rzezwicka (Querflöte) und Annabelle Riedel (Querflöte) drei aktive Musiker hinzugewinnen, die bereits in unserer Kapelle mitspielen.
Traurige Nachrichten erreichten uns jedoch auch. Unser langjähriges Mitglied und Musiker Reinhold Herzog ist verstorben. Ebenso wie unser Ehrenvorsitzende Rudi Ohmer, der noch im letzten Jahr im hohen Alter von 86 Jahren seinen letzten offiziellen Auftritt hatte. Mit Theo Starck verstarb ebenfalls ein langjähriges Mitglied unserer Kapelle. Wir werden unseren Toten ein ehrendes Gedenken bewahren.
Ich wünsche Euch von Herzen eine besinnliche Restadventszeit, ein friedliches und frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch in das kommende Kalenderjahr und für 2018 viel Gesundheit, Glück und GOTTES reichen Segen.
Volker Hörner
Erster Vorsitzender