50 JAHRE WIEDERGRÜNDUNG …

„Dankurkunde des Bischofs für Gründungsmitglieder“
Katholische Kultuskapelle Mörlheim feiert den 50. Jahrestag der Wiedergründung nach dem Krieg

Selten hat in Mörlheim ein Musikfest so viel Lob gefunden wie am Wochenende bei der 50-Jahr-Feier der katholischen Kultuskapelle, die im Jahre 1947 wiedergegründet wurde. Nach der Totenehrung auf dem Friedhof am Samstag Abend eröffneten die Pfälzer Elwetrittsche-Musikanten aus Landau unter ihrem Dirigenten Thomas Leiner gemeinsam mit der jubilierenden Kultuskapelle das Festbankett. Zwischen beiden Musikkapellen bestehen enge Beziehungen und einige ihrer Mitglieder wirken in beiden Kapellen mit. So führte später Jörg Keipert, Vorsitzender der Elwetrittsche-Musikanten, mit Ansagen durch den festlichen Abend.

Zuvor hatte Arnulf Lechner, Vorsitzender des Jubelvereins, im geschmückten und gut besuchten Festzelt eine Reihe von Festgästen begrüßen können, darunter auch den Schirmherrn der Veranstaltung, Dekanatskantor Grimm, Oberbürgermeister Dr. Wolff, Ortsvorsteher Günther, Ratsmitglied Peter Lechner, die beiden Ortsgeistlichen Pfarrer Armbrust und Pfarrer Nieder, ehemalige Dirigenten, Vereinsvorsitzende und aktive Mitglieder aus früherer Zeit. Drei Jubilare, Benno Horder, Rudi Ohmer und Reinhold Herzog, sind noch heute aktive Musiker und konnten aus der Hand des Dekanatskantors Dankesurkunden von Bischof Schlembach für 50 Jahre treue Dienste in Empfang nehmen.

Seit 50 Jahren aktiv in der Kultuskapelle sind Benno Horder, Rudi Ohmer und Reinhold Herzog (von links). Ganz links Dekanatskantor Heinrich Grimm, ganz rechts Vorsitzender Arnulf Lechner.
-FOTO: THÜRING

In seiner Festansprache wies Grimm unter anderem darauf hin, daß eigentlich die Orgel das bestimmende Musikinstrument im Kirchenraum sei. Doch wirke die Mörlheimer Kultuskapelle noch heute am Weißen Sonntag, an Fronleichnam, am Erntedankfest, an Allerheiligen und am Fest des Mörlheimer Kirchenpatrons St. Martin mit. Oberbürgermeister Wolff stellte in seinem Grußwort heraus, daß in der Kultuskapelle, in der von Anfang an bis heute Protestanten mitwirken, der ökumenische Gedanke schon lange Eingang gefunden habe. Mit Optimismus sehe er, wie heute zahlreiche Musikgruppen entstehen, und er hoffe, daß auch die Blasmusik davon profitieren werde.

Nach diesem tröstlichen Zuspruch bot Dirigent Leiner dem OB den Dirigentenstab zum Marsch „Alte Kameraden“ an. Ortsvorsteher Horst Günther stand mit Lob nicht zurück und erinnerte an die Mitwirkung der Kultuskapelle beim Lätare- und Martinsumzug sowie am Volkstrauertag. Auch Pfarrer Nieder fand lobende Worte und überreichte ein Festgeschenk. Neben den exzellent aufspielenden Pfälzer Elwetrittsche-Musikanten gaben die beiden Mörlheimer Kirchenchöre unter der Leitung von Christian Payarolla bzw. Günter Lochbaum der Veranstaltung einen geziemenden Rahmen. Frank Hofmeister, Dirigent der Kultuskapelle und zugleich aktiver Musiker bei den Elwetrittschen, glänzte als „singender Bäckermeister“ mit heiterer Liedkost aus der Pfalz.

Musikalischer Höhepunkt und Abschluß des Festbanketts war der Große Zapfenstreich, den Mörlheim erstmals erlebte. Das Licht im Festzelt erlosch teilweise, als die Freiwillige Feuerwehr Nußdorf mit brennenden Fackeln einzog, begleitet von Pfeifenklang und Trommelwirbel des Spielmannszugs des ASV Landau unter der Stabführung von Heinz Haag. Im Wechsel und gemeinsam wurden vom Spielmannszug und den Pfälzer Elwetrittsche-Musikanten Tonstücke geboten, die nach dem „Helm ab zum Gebet“ in das bekannte „Ich bete an die Macht der Liebe“ und, nach dem „Helm auf“, in die Nationalhymne mündete und die von den Festgästen nicht ohne Ergriffenheit mitgesungen wurde.

Den folgenden musikalischen Morgen als Abschluß des Festes eröffnete der Musikverein Steinweiler mit vielen jungen Musikanten unter ihrem Dirigenten Pascal Brossert. Dann folgten Liedvorträge des Mörlheimer Männergesangvereins „Einigkeit“, geführt von Arthur Müller, ehe die getragenen Melodien der Landauer Alphornbläsergruppe mit Otto Karl das Zelt erfüllten. Die Musikstücke des Musikvereins Arzheim unter Viktor Herzenstiel begleiteten schon das sonntägliche Festmahl im Zelt, für das, wie für den ganzen Ablauf schon am Festabend, viele Hände tätig waren. (ee)

Quelle: Rheinpfalz (8.Juli 1997).

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